08.02.2006
"Je weniger ein Lehrer im Unterricht tun muss, desto erfolgreicher ist er." (Sokrates)
Ein wirklich schöner Satz. Klingt echt nett. Und auf den ersten Blick sieht es vielleicht so aus, als würde der Lehrer dabei kaum etwas tun und viel Freizeit haben. - Allerdings gibt es da so ein bis zwei kleine Haken:
1. wird vorausgesetzt, dass die Schüler lernen wollen (traumhaft, wenn es immer so wäre)
2. einmal die Dinge hinterfragen: Was muss der Lehrer denn alles tun, damit er zu diesem Punkt kommt (Vorarbeitung)?
Zunächst einmal kann man feststellen, dass die Lehrerbildung verkehrt herum läuft. Ich als Erwachsener überlege mir, was ich den Kindern vermittel. Das Problem: Die Umsetzung gelingt nicht kindgerecht. Dabei ist dies genau das, was Ziel sein sollte.
Im Unterricht geht es um Information (von formatieren: prägen). Diese wird vom Lehrer beritgestellt.
Aber:
"Lehrer, stört die Kinder beim Lernen nicht. Lasst die Sache reden." (Rudolf Came)
Das Problem vieler Lehrer ist, dass sie es zu gut meinen. Denken, dass sie alles, was sie wissen den Kindern "beibringen" müssen. Aber so lernen Kinder nicht. Sie, ihre Gehirne, müssen die Dinge selbst erfassen, erfahren.
Dies ist auch recht gut beschrieben in dem Beitrag "Wie Kinder lernen" von Hannelore Schwedes auf: christoph-gaebler.de/wie_kinder_lernen.htm
Der Lehrer muss auf jeden Fall über gute Sachkompetenz verfügen (einen Sachverhalt sowohl in der Grundschule, als auch in der Oberstufe erklären können). Die benötigt er, um dem Schüler die Information zu geben, die er braucht, aber ihm auch nicht zu viel zu geben. Er ist für die Prägung zuständig.
Prozess der Prägung:
1. Info muss Gehirn in Bewegung setzen (erfolgreich, wenn der Lehrer kein wort dabei spricht)
2. betrachten
3. beobachten (Kind muss selbst etwas tun)
4. begreifen
-> Der Gegenstand muss dem Kind so vorgegeben werden, dass das Kind selbst etwas machen (erfahren) kann.
-> Das Gehirn muss damit gestalten können (verknüpfen); erst dann wird die Info angenommen.
Wichtig: so viel vorgeben, wie nötig, so viel weglassen wie möglich; das Gehirn muss mit der Information spielen können
Wenn der Lehrer anfängt zu erklären, muss er anfangen sich zu fragen, wo er etwas falsch gemacht hat.
Ehrlich gesagt finde ich das ganz schön schwierig. Nicht einmal unbeding, weil man sich ganz anders auf den Unterricht vorbereiten muss, sondern weil man sich als Lehrer sehr zurückhalten muss. Man darf nicht so eingreifen, wie man es vielleicht gewohnt ist.
Ich kann mich nicht erinnern so unterrichtet worden zu sein. Wie ist das wohl für die Schüler, die dies ja auch nicht wirklich gewohnt sind? Können die sich so einfach darauf einlassen? Und, was mache ich als Lehrer, wenn ich eine Klasse voller Teenager in der Null-Bock-Phase habe?
Ein wirklich schöner Satz. Klingt echt nett. Und auf den ersten Blick sieht es vielleicht so aus, als würde der Lehrer dabei kaum etwas tun und viel Freizeit haben. - Allerdings gibt es da so ein bis zwei kleine Haken:
1. wird vorausgesetzt, dass die Schüler lernen wollen (traumhaft, wenn es immer so wäre)
2. einmal die Dinge hinterfragen: Was muss der Lehrer denn alles tun, damit er zu diesem Punkt kommt (Vorarbeitung)?
Zunächst einmal kann man feststellen, dass die Lehrerbildung verkehrt herum läuft. Ich als Erwachsener überlege mir, was ich den Kindern vermittel. Das Problem: Die Umsetzung gelingt nicht kindgerecht. Dabei ist dies genau das, was Ziel sein sollte.
Im Unterricht geht es um Information (von formatieren: prägen). Diese wird vom Lehrer beritgestellt.
Aber:
"Lehrer, stört die Kinder beim Lernen nicht. Lasst die Sache reden." (Rudolf Came)
Das Problem vieler Lehrer ist, dass sie es zu gut meinen. Denken, dass sie alles, was sie wissen den Kindern "beibringen" müssen. Aber so lernen Kinder nicht. Sie, ihre Gehirne, müssen die Dinge selbst erfassen, erfahren.
Dies ist auch recht gut beschrieben in dem Beitrag "Wie Kinder lernen" von Hannelore Schwedes auf: christoph-gaebler.de/wie_kinder_lernen.htm
Der Lehrer muss auf jeden Fall über gute Sachkompetenz verfügen (einen Sachverhalt sowohl in der Grundschule, als auch in der Oberstufe erklären können). Die benötigt er, um dem Schüler die Information zu geben, die er braucht, aber ihm auch nicht zu viel zu geben. Er ist für die Prägung zuständig.
Prozess der Prägung:
1. Info muss Gehirn in Bewegung setzen (erfolgreich, wenn der Lehrer kein wort dabei spricht)
2. betrachten
3. beobachten (Kind muss selbst etwas tun)
4. begreifen
-> Der Gegenstand muss dem Kind so vorgegeben werden, dass das Kind selbst etwas machen (erfahren) kann.
-> Das Gehirn muss damit gestalten können (verknüpfen); erst dann wird die Info angenommen.
Wichtig: so viel vorgeben, wie nötig, so viel weglassen wie möglich; das Gehirn muss mit der Information spielen können
Wenn der Lehrer anfängt zu erklären, muss er anfangen sich zu fragen, wo er etwas falsch gemacht hat.
Ehrlich gesagt finde ich das ganz schön schwierig. Nicht einmal unbeding, weil man sich ganz anders auf den Unterricht vorbereiten muss, sondern weil man sich als Lehrer sehr zurückhalten muss. Man darf nicht so eingreifen, wie man es vielleicht gewohnt ist.
Ich kann mich nicht erinnern so unterrichtet worden zu sein. Wie ist das wohl für die Schüler, die dies ja auch nicht wirklich gewohnt sind? Können die sich so einfach darauf einlassen? Und, was mache ich als Lehrer, wenn ich eine Klasse voller Teenager in der Null-Bock-Phase habe?
sandran - 26. Feb, 22:24
akoenig - 27. Feb, 18:36
Hallo du! Bin ganz beeindruckt, wie viel du geschrieben hast, obwohl ja schon Ferien sind ;) Hoffe, du kommst genauso gut mit den Hausarbeiten voran!