Aufgabe zum 4.6.2006
Die Aufgabe in dieser Woche lautet eine Seite einer Hausarbeit exemplarisch auf folgende Punkte hin zu untersuchen:
- Einfachheit
- Kürze-Prägnanz
- Gliederung-Ordnung
- anregende Zusätze
(Hamburger Verständlichkeismodell – F. Schulz von Thun)
Dazu habe ich die erste Seite einer meiner Hausarbeiten ausgewählt, von der Einleitung einmal abgesehen. Das Kapitel „Hexenverfolgung in Bamberg“ besteht aus 8 Seiten, die in die Teile „Verfolgungsverlauf“ (4 Seiten), „Wer wurde verfolgt?“ (3,5 Seiten) und „Was waren die Gründe für die Verfolgung?“ (1,5 Seiten) unterteilt sind.
Seite der Hausarbeit:
2. Hexenverfolgung in Bamberg
2.1. Verfolgungsverlauf
Wie schon im Mittelalter, glaubten auch die Menschen in der frühen Neuzeit an Hexen. Dieser Glaube war die Voraussetzung dafür, dass Hexenprozesse stattfinden konnten.
Die Höhepunkte der Verfolgungen im Deutschen Reich bildeten die Prozesswellen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, obwohl auch zuvor schon Verfolgungen stattfanden. Nach einem Abebben der Prozesse zu Beginn des 16. Jahrhunderts begannen sie jedoch um 1560 erneut. Bis 1630 fanden in mehreren Wellen umfangreichste Verfolgungen im Heiligen Römischen Reich statt.
Die größten Verfolgungen fanden dabei in geistlichen Fürstentümern Deutschlands statt, in denen es keine eindeutige Gesetzeslage gab und deren Gesetzeslücken mit einem Rückgriff auf das Alte Testament geschlossen wurden. So trugen starke Verfolgungen in den Hochstiften Würzburg, Bamberg und Eichstätt dazu bei, dass die europäische Hexenverfolgung in den Jahren 1626 bis 1630 ihren Höhepunkt erreichte. Die Verfolgungen in der Fürstpropstei Ellwangen, den Hochstiften Eichstätt, Würzburg und Bamberg stellten mit ihren zusammen wohl über 3000 Opfern den absoluten Höhepunkt der Verfolgung in Süddeutschland dar.2
Bamberg und Würzburg zusammen bildeten die schlimmste Hexenverfolgung der Geschichte überhaupt, wobei den Verfolgungen im größeren Würzburg noch mehr Menschen zum Opfer fielen.
In Bamberg fanden die Hexenverfolgungen zu den Regierungszeiten der Fürstbischöfe Johann Gottfried von Aschhausen (1609-1622) und Johann Georg II. Fuchs von Dornheim (1623-1633) statt. Während diese Oberhaupt der weltlichen und geistlichen Regierung waren, fiel die geistige Führerrolle dem Weihbischof und Generalvikar Friedrich Förner zu. Er predigte gegen Hexen und setzte sich stark für deren Ausrottung ein.
Man kann drei Prozesswellen für Bamberg ausmachen. Die erste fand 1612/1613 satt und forderte 15 Prozessopfer. Die zweite, unter von Aschhausen, fiel in die Zeit von 1616 bis 1619 und forderte 159 Opfer. Zwischen 1626 bis 1630 fanden unter Johann Georg II. „die schlimmsten Hexenverfolgungen in der Geschichte des Hochstifts Bamberg“3 statt.
Laut Aktenmaterial wurden in Bamberg 642 Opfer gefordert. Für das gesamte Hochstift kann man allerdings mit Sicherheit von 884 Opfern sprechen, wobei sogar 1000 vermutet werden.4 ___________________________________________________________________________
2 vgl. Behringer: Hexenverfolgung in Bayern, S. 240f.
3 Gehm, S. 108
4 vgl. Gehm, S. 268
Der Versuch diese Seite nun auf die oben genannten Begriffe zu beziehen:
Einfachheit: Es werden bekannte Wörter verwendet. Einzig Titel wie „Generalvikar“ oder „Fürstbischof“ werden ohne Erläuterung verwendet. Dabei stellt sich aber auch die Frage, ob dies überhaupt nötig wäre. Besonders im Hinblick auf das Thema, denke ich, dass die Struktur der katholischen Kirche für diese Arbeit eher unwichtig ist.
Die Sätze sind in der Regel kurz; von Aufzählungen einmal abgesehen. Ineinander verschachtelt sind sich jedoch nicht.
Kürze-Prägnanz: Es handelt sich hier noch um die Einleitung zum Thema und ein genereller Überblick ist notwendig. Voraussetzungen für die Hexenverfolgung müssen erwähnt werden. Für den Bereich Bamberg wird auf den Verfolgungsverlauf schon kurz eingegangen („in Wellen“) ohne jedoch genaueres zu sagen. Es wird gesagt, in wessen Zuständigkeitsbereich die Verfolgung fällt und wie viele Opfer es gab. All diese Angaben sind nötig, um zu wissen, von welchen Relationen gesprochen wird (Einzelfälle oder nicht), um Rückschlüsse zu anderen Gebieten ziehen zu können (lassen sich Muster erkennen) und vor allem, um dem Rest der Arbeit folgen zu können. Denn sobald ins Detail gegangen wird und Verwicklungen aufgezeigt werden, sollte man die hier behandelten Dinge zumindest schon einmal gehört haben.
Gliederung-Ordnung: Der Text beginnt mit sehr kurzen einfachen Aussagen, die noch äußerst allgemein gehalten sind. Das Gebiet Bamberg wird in weiten Kreisen erschlossen, indem erst einmal die Lage im ganzen Reich skizziert wird. Schwerpunkte werden festgemacht (Verfolgung in Fürstentümern) und so der Bogen nach Bamberg geschlagen. Dann erst werden für Bamberg grobe Angaben gemacht. Meiner Meinung nach ist die Gliederung folgerichtig und sinnvoll. Ein roter Faden mag vielleicht noch nicht so erkennbar sein, aber es handelt sich ja auch nur um eine Seite der Arbeit.
Anregende Zusätze: Diese Fehlen hier komplett.
- Einfachheit
- Kürze-Prägnanz
- Gliederung-Ordnung
- anregende Zusätze
(Hamburger Verständlichkeismodell – F. Schulz von Thun)
Dazu habe ich die erste Seite einer meiner Hausarbeiten ausgewählt, von der Einleitung einmal abgesehen. Das Kapitel „Hexenverfolgung in Bamberg“ besteht aus 8 Seiten, die in die Teile „Verfolgungsverlauf“ (4 Seiten), „Wer wurde verfolgt?“ (3,5 Seiten) und „Was waren die Gründe für die Verfolgung?“ (1,5 Seiten) unterteilt sind.
Seite der Hausarbeit:
2. Hexenverfolgung in Bamberg
2.1. Verfolgungsverlauf
Wie schon im Mittelalter, glaubten auch die Menschen in der frühen Neuzeit an Hexen. Dieser Glaube war die Voraussetzung dafür, dass Hexenprozesse stattfinden konnten.
Die Höhepunkte der Verfolgungen im Deutschen Reich bildeten die Prozesswellen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, obwohl auch zuvor schon Verfolgungen stattfanden. Nach einem Abebben der Prozesse zu Beginn des 16. Jahrhunderts begannen sie jedoch um 1560 erneut. Bis 1630 fanden in mehreren Wellen umfangreichste Verfolgungen im Heiligen Römischen Reich statt.
Die größten Verfolgungen fanden dabei in geistlichen Fürstentümern Deutschlands statt, in denen es keine eindeutige Gesetzeslage gab und deren Gesetzeslücken mit einem Rückgriff auf das Alte Testament geschlossen wurden. So trugen starke Verfolgungen in den Hochstiften Würzburg, Bamberg und Eichstätt dazu bei, dass die europäische Hexenverfolgung in den Jahren 1626 bis 1630 ihren Höhepunkt erreichte. Die Verfolgungen in der Fürstpropstei Ellwangen, den Hochstiften Eichstätt, Würzburg und Bamberg stellten mit ihren zusammen wohl über 3000 Opfern den absoluten Höhepunkt der Verfolgung in Süddeutschland dar.2
Bamberg und Würzburg zusammen bildeten die schlimmste Hexenverfolgung der Geschichte überhaupt, wobei den Verfolgungen im größeren Würzburg noch mehr Menschen zum Opfer fielen.
In Bamberg fanden die Hexenverfolgungen zu den Regierungszeiten der Fürstbischöfe Johann Gottfried von Aschhausen (1609-1622) und Johann Georg II. Fuchs von Dornheim (1623-1633) statt. Während diese Oberhaupt der weltlichen und geistlichen Regierung waren, fiel die geistige Führerrolle dem Weihbischof und Generalvikar Friedrich Förner zu. Er predigte gegen Hexen und setzte sich stark für deren Ausrottung ein.
Man kann drei Prozesswellen für Bamberg ausmachen. Die erste fand 1612/1613 satt und forderte 15 Prozessopfer. Die zweite, unter von Aschhausen, fiel in die Zeit von 1616 bis 1619 und forderte 159 Opfer. Zwischen 1626 bis 1630 fanden unter Johann Georg II. „die schlimmsten Hexenverfolgungen in der Geschichte des Hochstifts Bamberg“3 statt.
Laut Aktenmaterial wurden in Bamberg 642 Opfer gefordert. Für das gesamte Hochstift kann man allerdings mit Sicherheit von 884 Opfern sprechen, wobei sogar 1000 vermutet werden.4 ___________________________________________________________________________
2 vgl. Behringer: Hexenverfolgung in Bayern, S. 240f.
3 Gehm, S. 108
4 vgl. Gehm, S. 268
Der Versuch diese Seite nun auf die oben genannten Begriffe zu beziehen:
Einfachheit: Es werden bekannte Wörter verwendet. Einzig Titel wie „Generalvikar“ oder „Fürstbischof“ werden ohne Erläuterung verwendet. Dabei stellt sich aber auch die Frage, ob dies überhaupt nötig wäre. Besonders im Hinblick auf das Thema, denke ich, dass die Struktur der katholischen Kirche für diese Arbeit eher unwichtig ist.
Die Sätze sind in der Regel kurz; von Aufzählungen einmal abgesehen. Ineinander verschachtelt sind sich jedoch nicht.
Kürze-Prägnanz: Es handelt sich hier noch um die Einleitung zum Thema und ein genereller Überblick ist notwendig. Voraussetzungen für die Hexenverfolgung müssen erwähnt werden. Für den Bereich Bamberg wird auf den Verfolgungsverlauf schon kurz eingegangen („in Wellen“) ohne jedoch genaueres zu sagen. Es wird gesagt, in wessen Zuständigkeitsbereich die Verfolgung fällt und wie viele Opfer es gab. All diese Angaben sind nötig, um zu wissen, von welchen Relationen gesprochen wird (Einzelfälle oder nicht), um Rückschlüsse zu anderen Gebieten ziehen zu können (lassen sich Muster erkennen) und vor allem, um dem Rest der Arbeit folgen zu können. Denn sobald ins Detail gegangen wird und Verwicklungen aufgezeigt werden, sollte man die hier behandelten Dinge zumindest schon einmal gehört haben.
Gliederung-Ordnung: Der Text beginnt mit sehr kurzen einfachen Aussagen, die noch äußerst allgemein gehalten sind. Das Gebiet Bamberg wird in weiten Kreisen erschlossen, indem erst einmal die Lage im ganzen Reich skizziert wird. Schwerpunkte werden festgemacht (Verfolgung in Fürstentümern) und so der Bogen nach Bamberg geschlagen. Dann erst werden für Bamberg grobe Angaben gemacht. Meiner Meinung nach ist die Gliederung folgerichtig und sinnvoll. Ein roter Faden mag vielleicht noch nicht so erkennbar sein, aber es handelt sich ja auch nur um eine Seite der Arbeit.
Anregende Zusätze: Diese Fehlen hier komplett.
sandran - 3. Jul, 09:31