Erfolgreiches Lehren lernen

Sonntag, 26. Februar 2006

FSP

Es ist zwar schon eine Weile her, aber ich habe mir überlegt, dass ich doch noch etwas zu meinem FSP schreibe.
Dies war mein erstes FSP, welches ich in Geschichte gemacht habe. Ich war in einer neunten Klasse an einer Realschule.
Und es ging mir so, wie vermutlich vielen anderen auch (hoffe ich zumindest), dass das Unterrichten in der Theorie viel einfacher ist als in der Praxis.
Gut, das kommt mit Sicherheit auch darauf an, was man will. Natürlich kann man es sich leicht machen und den einfach vorzubereitenden 08/15 Unterricht abhalten, der jeden Schüler langweilt und genau das ist, was doch in diesem Seminar stark kritisiert wurde.
Mein Unterricht war natürlich nicht perfekt, aber das wird ja wohl auch keiner erwartet haben. Ich möchte hier auch gar nicht weiter darauf eingehen, sondern viel lieber ein bisschen was zu den Dingen sagen, die mir aufgefallen sind.
interesse-jpg
Zunächst einmal fiel mir natürlich auf, dass es keine Geschochtsbücher gab. Fand ich schon irgendwie bedenklich. (Für mich hieß es außerdem auch, dass ich alles anschleppen musste. Konnte nicht sagen "Schlaut euch mal bitte das Bild auf Seite X an.")
Was ich aber noch schockierender fand, war der Umgang mit Texten. (Auf die Leseprobleme, die teilweise zu beobachten waren, will ich hier gar nicht eingehen.) Die Schüler waren es offensichtlich nicht gewohnt richtig und eigenständig mit Texten zu arbeiten. Dies liegt mit großer Sicherheit aber an dem Lehrer (30 Jahre Berufserfahrung). Von ihm bekam ich immer wieder zu hören "Sie müssen kurze Texte nehmen". Dabei waren die teils nur eine halbe Seite lang, wenn überhaupt.
Ich hatte verschiedene Texte verteilt, die für die Gruppenarbeit als Infoquelle dienten.
Dabei habe ich festgestellt, dass die Schüler duchaus damit klar kamen. - Meiner Meinung nach hat der Lehrer ihnen dies bezüglich nicht genug zugetraut und sie zu sehr an der kurzen Leine gehalten.
Zumal hinterher auch Kommentare kamen wie "Ich fand es gut mal mit Texten zu arbeiten und es war auch interessant und hat Spaß gemacht selber die Informationen rausarbeiten zu müssen."
ür mich ergab sich daraus, und aus Gesprächen mit dem Lehrer, dass die Schüler sonst nicht allzuviel selber frontaluerarbeiten können, sondern alles vorgekaut bekommen. - Das mag durchaus täuschen. Schließlich war ich nicht lange da und habe den Lehrer selber auch nicht vor der Klasse erlebt. Aber man merkte doch, dass die Schüler diese Arbeitsform, zumindest in diesem Fach, nicht gewöhnt waren und der Lehrer viel von Frontalunterricht hielt.
Nicht gerade einfach da dann mit "neuen" Ideen/Arbeitsformen zu kommen.

08.02.2006

"Je weniger ein Lehrer im Unterricht tun muss, desto erfolgreicher ist er." (Sokrates)

Ein wirklich schöner Satz. Klingt echt nett. Und auf den ersten Blick sieht es vielleicht so aus, als würde der Lehrer dabei kaum etwas tun und viel Freizeit haben. - Allerdings gibt es da so ein bis zwei kleine Haken:
1. wird vorausgesetzt, dass die Schüler lernen wollen (traumhaft, wenn es immer so wäre)
2. einmal die Dinge hinterfragen: Was muss der Lehrer denn alles tun, damit er zu diesem Punkt kommt (Vorarbeitung)?

Zunächst einmal kann man feststellen, dass die Lehrerbildung verkehrt herum läuft. Ich als Erwachsener überlege mir, was ich den Kindern vermittel. Das Problem: Die Umsetzung gelingt nicht kindgerecht. Dabei ist dies genau das, was Ziel sein sollte.
Im Unterricht geht es um Information (von formatieren: prägen). Diese wird vom Lehrer beritgestellt.
Aber:
"Lehrer, stört die Kinder beim Lernen nicht. Lasst die Sache reden." (Rudolf Came)
Das Problem vieler Lehrer ist, dass sie es zu gut meinen. Denken, dass sie alles, was sie wissen den Kindern "beibringen" müssen. Aber so lernen Kinder nicht. Sie, ihre Gehirne, müssen die Dinge selbst erfassen, erfahren.
Dies ist auch recht gut beschrieben in dem Beitrag "Wie Kinder lernen" von Hannelore Schwedes auf: christoph-gaebler.de/wie_kinder_lernen.htm

lernen
Der Lehrer muss auf jeden Fall über gute Sachkompetenz verfügen (einen Sachverhalt sowohl in der Grundschule, als auch in der Oberstufe erklären können). Die benötigt er, um dem Schüler die Information zu geben, die er braucht, aber ihm auch nicht zu viel zu geben. Er ist für die Prägung zuständig.

Prozess der Prägung:
1. Info muss Gehirn in Bewegung setzen (erfolgreich, wenn der Lehrer kein wort dabei spricht)
2. betrachten
3. beobachten (Kind muss selbst etwas tun)
4. begreifen

-> Der Gegenstand muss dem Kind so vorgegeben werden, dass das Kind selbst etwas machen (erfahren) kann.
-> Das Gehirn muss damit gestalten können (verknüpfen); erst dann wird die Info angenommen.

Wichtig: so viel vorgeben, wie nötig, so viel weglassen wie möglich; das Gehirn muss mit der Information spielen können

Wenn der Lehrer anfängt zu erklären, muss er anfangen sich zu fragen, wo er etwas falsch gemacht hat.

Ehrlich gesagt finde ich das ganz schön schwierig. Nicht einmal unbeding, weil man sich ganz anders auf den Unterricht vorbereiten muss, sondern weil man sich als Lehrer sehr zurückhalten muss. Man darf nicht so eingreifen, wie man es vielleicht gewohnt ist.
Ich kann mich nicht erinnern so unterrichtet worden zu sein. Wie ist das wohl für die Schüler, die dies ja auch nicht wirklich gewohnt sind? Können die sich so einfach darauf einlassen? Und, was mache ich als Lehrer, wenn ich eine Klasse voller Teenager in der Null-Bock-Phase habe?

Dienstag, 24. Januar 2006

11.01.2006

Theorie und Praxis - ob sich das auch verbinden lässt?

Uni ist doch wirklich eine feine Sache. Da sitzt man so in seinen Veranstaltungen, besonders auch in Pädagogik und hört immer wieder, dass Lehrerorientierter Unterricht nicht so wirklich toll ist, dass alles doch möglichst schülerorientiert sein soll. Und warum? - Weil beim lehrerorientierten Unterricht kein Lernen stattfindet. (Außer vielleicht beim Lehrer, wenn er sich auf das Thema vorbereitet...) Lehrerorientierter Unterricht ist eigentlich nichts anderes, als Frontalunterricht. (Wurde dieses Wort jetzt ersetzt, weil es schon zu negativ belastet ist?)
Frontalunterricht = Angriff aufs Gehirn, verursacht Störungenfrontal

Das Gehirn lernt bei dieser Form des Unterrichts nicht, weil es nicht beteiligt ist, nicht begreifen kann. Es darf nichts produzieren.

Also, wann lernt man denn nun?
...wenn man wahrnimmt, betrachtet, beobachtet => wenn man etwas TUT.

Ein guter Lehrer muss also in der Lage sein, das Gehirn in einem Bereich auf volle Leistung zu bringen, weil nur über die volle Leistung des Gehirns Information läuft.wegner-lernen

Also muss er "didaktisch was drauf haben"? - Nein!!!
Didaktik ist eine natürliche Leistung des Gehirns. Wer in einer Sache superkompetent ist, braucht keine Didaktik.

Zusammengefasst: Schüler lernen, wenn sie selber etwas produzieren, keinen Frontalunterricht erleben.

Das Problem bleibt aber weiterhin der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Denn der ist unübersehbar.
In den Schulen gibt es immernoch viele Vertreter des Lehrerorientierten Unterrichts. Und zwar einfach deshalb, weil dieser leichter überprüfbar, aber vor allem zeitsparender ist. (Irgendjemandem schon der Widerspriuch aufgefallen?) Traurig ist nur, dass man als Lehrer tatsächlich gezwungen ist "den Stoff" zu schaffen. Aber muss das auf Kosten der Schüler sein?lernen

Mittwoch, 21. Dezember 2005

21.12.2005

Unsere rechte Hemisphäre wurde diesmal durch das Saxophonspiel eines Studenten angeregt (auf eine sehr nette Art und Weise).

Wenn alles schläft und einer spricht, dann nennt der Mensch das Unterricht. Dieser Satz beschreibt doch relativ gut die Situation in den Klassen, wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Redezeit eines Schülers am Tag bei etwa 8 Sekunden liegt. Und genau da liegt das Problem.
klasse
Um Unterricht erfolgreich zu gestalten, muss man folgende Dinge beachten:
- das Gehirn ist erst in der Lage zu arbeiten, wenn alle Sinne angesprochen werden.
- das Gehirn ist solange auf eine Veranstaltung bezogen, wie es braucht, um sich zu orientieren, dann wird die rechte Hemisphäre aktiv (man driftet ab und beschäftigt sich mit anderem
- um überhaupt eine neuronale Verbindung herstellen zu können, braucht das Gehirn Stille ("beste Freundin des Lehrers"). Ihre "Zwillingsschwester ist die Hirnpause.
Das Problem bei normalen Kindern ist, dass sie nicht abschalten können. Deshalb brauchen sie Unterstützung durch Musik. (Also, immerschön Musik während der Hausaufgaben erlauben.) Die kreative Seite wird angesprochen, wodurch das Gehirn dazu bewegt wird wirklich zu pausieren und zu spielen.

Leider gibt es jedoch drei Unarten des Unterrichts:
1. die Schüler bekommen nichts zu sehen
2. die Schüler bekommen nichts zu hören
3. die Schüler dürfen nicht sprechen, sich nicht äußern

3affen

- nicht sehen heißt, dass die sinnliche Wahrnehmung nicht beteiligt wird

- nicht hören ist das größte Problem, da das Gehirn über das Gehirn aufnimmt (im Unterricht passiert das jedoch für nur etwas drei Minuten)
=> regelmäßige Pause (Gehirnpause) machen, damit
das Gehirn aufladen kann; früher gab es diese
Problem nicht, weil in der Schule viel gesungen
wurde, deshalb: Musik bei Hausaufgaben, weil das
Gehirn so auflädt

(Pause für die rechte Hemisphäre heißt für uns: Saxophon)

- nicht sprechen geschieht dann, wenn die Schüler nichts sagen, sich nicht beteiligen dürfen. Allerdings kann die Redezeit der Schüler gegewärtig nicht erhöht werden

Wir leben in einer Informationsgesellschaft, deren Rohstoff information ist, für den man Ideen braucht.
Das Gehirn macht keine Fehler. Das heißt, dass, z.B., ein Schüler solange fragen muss, bis er es verstanden hat. Der Fehler liegt nicht beim Schüler, wenn dieser dazu länger braucht, sondern beim Lehrer und seiner Art zu erklären - die Information zu liefern.

Wenn man die Entwicklung eines Schülers nicht fördern will, dann am besten mit Hilfe des Frontalunterrichts, bei dem die Schüler so gut wie nicht sprechen.
Sollte man es allerdings doch "darauf anlegen" wollen, muss eine Änderung des Unterrichts erfolgen. Der Unterricht muss dann in einer From stattfinden, bei der die Schüler reden, sich einbringen dürfen. => Lernen durch Lehren (der Lehrer übernimmt die Rolle des Moderators)

Montag, 19. Dezember 2005

14.12.2005

"Ajanta" - das ist wahrscheinlich das Wort der Veranstaltung. Aber was heißt das? Nun, mit "Ajanta" wird ab nun bei Herrn Schmid die Unterrichtsform bezeichnet, bei der das, was gesagt wird, zum einen Ohr rein und sofort wieder zum anderen Ohr raus geht.

Wir wurden in vier Gruppen aufgeteilt und sollten die Buchstaben g, a, e und h sprechen. Sie stehen für die vier Unterrichtsformen:
g = gelangweilt gelangweilt2

a = analytisch analyse2

e = experimentell experimentell

h = besinnlich, erfreuliches Gefühl freude


Während die analytische Form auf die Wahrnehmung ausgelegt ist, wurden bei der experimentellen Gruppe die Buchstaben auf verschiedene Art und Weise ausgesprochen.

Danach wurde uns das Zauberkreuz vorgestellt.
Es besteht das Angebot dies selber herzustellen, solange es nicht die Standartmaße hat, und dafür den schein zu bekommen.

Sonntag, 11. Dezember 2005

7.12.2005

Thema war diesmal hauptsächlich die "Mathematik-Blockade". Sie wird meist in der Grundschule ausgelöst.
Um dies gar nicht erst hervorzurufen, sollte man nach Sokrates nicht gegen die Natur lernen, sondern mit ihr. Während des Lernens wird nichts zur Sprache gebracht (weil es keine neuronale Verbinding gibt, während Sprache läuft).
Rechnen geschieht durch sehen.
Dazu haben wir ein Experiment gemacht: Das Bild eine Eule von Picasso wurde gezeigt und schweigend betrachtet. Anschließend dann auswendig aufgemalt.
Das zweite Experiment erfolgte akkustisch: Das Lied "Das Auto von Lucio" wurde gesungen, wobei bestimmte Teile durch Geräusche und Bewegung ersetzt wurden.
Dabei passierte Folgendes:
1. Abschauen und Nachmachen
2. "Draufhaben"
3. abrufen/Kontrolle

Unterwegs-ABC: überarbeitet:
Audimax
Büsche
Campushallenschild
Dach der ZHB
Ecke
Fußweg
Gras
Himmel
I /hätte ich einen Igel gesehen, könnte ich den hier aufschreiben)
Jeanshose
Kaffee
Lichter (vor Audimax)
Mensa
Notizblock
Ordner (im Arm einer Studentin)
Parkplatz
Qabc
Rasen
Stufen
Treppe
Uhr
Vögel
Wasser
X
Y
ZHB

Samstag, 3. Dezember 2005

30.11.2005

Diese Seminar hat sehr nett begonnen. Jemand hat vor allen Klarinette gespielt und zwar wirklich gut.
Einen Satz, den ich aus dieser Stunde mitgenommen habe ist, dass das Gehirn keine Fehler macht. Demnach liegt es z.B. am Lehrer, wenn der Schüler etwas falsch macht, weil der Lehrer es nicht richtig erklärt hat. Das finde ich soweit schon irgendwie nachvollziehbar. Als ich noch zur Schule ging, hatte ich einen Mathelehrer, bei dem ich nichts verstanden habe und immer auf vier stand. Dann bekom ich einen anderen Lehrer und war ganz schnell auf zwei. Dummerweise bekam ich den andern wieder, war wieder auf vier und musste bei ihm auch meine Abiprüfung machen...
Andereseits bin ich mir dann auch widerum nicht so sicher, ob das Gehirn nicht doch manchmal Fehler macht. Was ist z.B. mit Denkfehlern? Aber die können vermultlich mit Vorerfahrungen begründet werden, was widerum Infos an das Gehirn sind, die von außen kommen...
Und was ist überhaupt mit Leuten, die "neuronale Schäden" haben, macht deren Gehirn auch keine Fehler?

Wir sollten uns noch Gedanken zum Thema Unterricht machen:
- Essen (was für Essen kennen die Schüler; sammeln)lebensmittel_01
- gesund/ungesund (Schüler sollen in diese zuordnen)
- Sandwich (was gehört darein, so dass es schmeckt und nicht nur
ungesund ist) sandwich
- gemeinsam Sandwich machen und essen

Montag, 28. November 2005

23.11.05

Singende Studies & Ü-Eierfiguren

Dass ich mal in Pädagogik sitzen, Lieder sindgen und mit Ü-Eierfiguren spielen, bzw. dabei zusehen würde, hätte ich auch nicht gedacht. Und dabei war das nicht einmal irgendeine Nebentätigkeit, um mich zu beschäftigen, sondern das Thema der Stunde.
Aber wieso? - Nun, es ging darum zu ordnen. Und zum Verdeutlichen dienten eben die verschiedenen Ü-Eierfiguren.

ue-eier

Es gibt dabei fünf Ordnungskriterien:

- Zuordnen (heißt Identifikation; einzelne Elemente
aufgrund gleicher Merkmale zueinander in Beziehung
setzen)

- Einordnen (mehrere Elemente werden gruppiert)

- Über-/Unterordnen (Hierarchie bilden oder räumliche
Gliederung geben)

- Vor-/Nachodnen (Vorraussetzung für zeitliche
Gliederung)

- An-/Beiordnen (durch Anordnen wird Struktur gebildet,
jeder Anordnung kann etwas beigeordnet werden, was
sich dann von der Struktur absetzt)


Aber wozu braucht man das alles? - Ganz einfach, sobald wir denken, ordnen wir. Ob wir nun diese Kriterien kennen oder nicht.
Ansonsten: - Ordnung ist das halbe Leben - und Unordnung
die andere Hälfte.
- Nur kleine Geiter brauchen Ordnung. Ein
Genie beherrscht das Chaos.
...oder?

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